Klang - was ist das eigentlich?

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In fast allen Kulturen der Welt finden sich Berichte von den Sphärenklängen oder vom Weltenklang. Die Inder bezeichnen den Beginn aller Dinge als »Nada« den Urton, und sprechen von »Nada Brahma«, was mit »Die Welt ist Klang« übersetzt werden kann. Im indischen und tibetischen Kulturkreis ist das Symbol der Urschwingung das »OM«, der immer währende Ton, das heiligste Mantra.

Die Alten Ägypter, Pythagoras, Kepler, Newton, Goethe bis hin zu Wissenschaftlern unserer Zeit, wie z.B. Hans Jenny und Hans Cousto machten und machen uns in ihren Arbeiten deutlich, daß die Welt tatsächlich aus Klang besteht. Sei es die Schwingung von Atomen, Molekülen, Planetenbewegungen, (Ge)Zeiten-Rhythmen, Mathematik und Architektur. Überall finden sich Grundschwingungen und ganzzahlige Vielfache.

Solche Verhältnisse erleben wir als harmonische Ordnung. Wir brauchen hierzu nur alte Bauten (Kirchen, Kathedralen, das Parthenon auf der Akropolis in Athen und besonders die Pyramiden) betrachten, die meist so angelegt wurden, daß sie in Einklang mit den kosmischen Maßen und Bewegungen waren. Solche Bauwerke berühren uns auf »eigenartige Weise«.

Betrachten wir Körper, Gesichter und alle möglichen anderen Formen und finden diese harmonisch und schön können wir sicher sein, daß auch hier harmonikale Proportionen zu Grunde liegen.

Wir befinden uns somit auch immer in Spannungsfeldern, bezüglich Umwelt und Positionsbestimmung darin. Stimmen die Proportionen (Verhältnisse) nicht, sind sie dissonant, sehnen wir uns danach, daß sie aufgelöst und dadurch in eine harmonische Struktur gebracht werden.
 

Klang ist Energie und formgebend
Töne sind anregend und formgebend. Bereits in der graphischen Darstellung von Grundton und (hier nur einigen) ganzzahligen Vielfachen, was ja die Charakteristik eines Klanges ausmacht, lassen sich die formgebenden und ordnenden Kräfte der Schwingungen erkennen. Die nebenstehenden Figuren zeigen die Oktavierung (Oktavierung = Verdopplung oder Halbierung) einer Schwingung, den Grundton und die geradzahligen Obertöne, so wie den Grundton und ungeradzahlige Obertöne. Interessant, daß die geradzahligen Obertöne vom Zentrum weg, die ungeradzahligen durch das Zentrum zu streben scheinen. Ergänzend steht noch ein Muster aus geradzahligen und ungeradzahligen Obertönen.

In der Ausstellung »Phänomenia«, früher »Erfahrungsfeld der Sinne« (Zeche Zollverein in Essen), die von Hugo Kükelhaus initiiert wurde, kann man unter anderem auf einer mit feinem Sand bestreuten Blechscheibe, die mit einem Bogen angestrichen wird, sehen, wie ein Ton eine Struktur formt, ein neuer Ton diese Strukturen auflöst, »Chaos erzeugt«, um dann aus diesem »Chaos« heraus »seine« Struktur zu bilden, die wiederum wunderbar harmonische Formen hervorbringt.

Dem deutschen Physiker Ernst  F. Chladni, der 1787 diese uns heute als »Chladnische Klangfiguren« bekannten Figuren publizierte, verdanken wir diese Entdeckungen. Napoleon soll über ihn gesagt haben: »Der Chladni läßt uns die Klänge sehen.«
 

Hans Jenny
Hans Jenny, ein Schweizer Landarzt, setzte diese Arbeit in den Fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bis zu seinem Tod 1972, fort. Er untersuchte jedoch das Schwingungsverhalten unterschiedlicher Substanzen, auch Flüssigkeiten und darin eingebrachte Festpartikel, bei fest justierten Frequenzen unter anderem auf Reproduzierbarkeit der Ergebnisse. Er nannte dieses Forschungsgebiet »Kymatik«.

Die »Kymatik« findet heute, nachdem sie aus ihrem Schlaf des Vergessens geweckt wurde, weltweit größte Beachtung. Wir verdanken Hans Jenny wunderbare Klangfiguren und Klangbilder die an Blüten, kosmische Strukturen usw. erinnern und die Erkenntnis, daß die Bewegung das Lebendige, die Form bereits das Tote ist.

Verblüffend sind gewisse Parallelen in den Strukturen zu den »Botschaften des Wassers« des japanischen Wissenschaftlers Dr. Masaru Emoto.
Erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch die Arbeit von Alexander Lauterwasser und seinen beeindruckenden Aufnahmen von Wasser bei unterschiedlichen Frequenzen. Er hält quer durchs Land beeindruckende Vorträge, in denen er Klangfiguren entstehen und dank Computer und Beamer auch sehen läßt.

Unter dem Menüpunkt »Links« finden Sie entsprechende Verweise zu den Arbeiten der genannten Personen.
 

Klang und Harmonie
Was liegt in diesen Schwingungen verborgen, daß sie uns in ganz verschiedene Zustände (Freude, Ekstase, Tanz, aber auch (Un)Ruhe, Trauer, Wut usw.) versetzen können? Ja, daß sie sogar manipulativ eingesetzt werden um unser Kaufverhalten zu beeinflussen, oder durch die hohen Lautstärken in den Discos den Durst und damit den Umsatz zu erhöhen.

Klang und Ton definieren sich dadurch, daß ihre Frequenzen in ganzzahligen harmonikalen Proportionen schwingen, die denen der Obertonreihe entsprechen. Erst die zum Grundton mitschwingenden Obertöne (Teiltöne) ergeben einen charakteristischen Klang, der es unserem Ohr ermöglicht diesen dann entsprechend einzuordnen.

Wir erfahren den Klang aber nicht ausschließlich über unsere Ohren, sondern auch über unseren Körper und dessen Zellen. Wir sind Personen (lat. per-sonare = zum Erklingen bringen, hindurchtönen), somit vergleichbar mit Musikinstrumenten. Unserer Befindlichkeit verleihen wir Ausdruck, durch »gute oder schlechte Stimmung«. Vieles mißlingt uns bei schlechter Stimmung und wir sehnen uns nach einem Zustand von Harmonie, was nichts anderes bedeutet, als wieder mit uns selbst und unserer Umwelt in Einklang zu gelangen.

Durch Maschinen aller Art, Verkehr, Elektrosmog etc. erleiden wir immer deutlicher die negativen Auswirkungen des Lärms in Form von Streß, Aggresionen, Depressionen, physische und psychische Störungen, Energieverlust. (Bereits in den Zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wies Dr. Robert Koch, dem die Entdeckung von Penicillin gelang, auf die Notwendigkeit der Lärmbekämpfung hin!)

Aus diesen Gründen erlangen die harmonisierenden Eigenschaften von Klang immer größere Akzeptanz.
 

Klang als Medizin
Schon vor 3000 bis 5000 Jahren standen in der indischen Heilkunst die Wirkungen von Klängen im Mittelpunkt. Die vedische Musik diente dazu, Atmung, Kreislauf und Verdauung zu harmonisieren und die Lebensenergie zum fließen zu bringen.

Die Zellen von Lebewesen treten in Resonanz zu bestimmten Klängen. Die unmittelbare Reaktion der Zellen auf die Klänge ermöglicht dadurch Veränderungen oder Transformationen. Durch die Kraft des Klanges kann man die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren und Ruhe und Energie erreichen.
 

Klang und Heilung
Heil werden ist ein Vorgang, den jeder Mensch bewußt mit sich selbst eingeht. Hierbei kann durch die Klangbehandlung dieser Prozeß unterstützend begleitet werden indem gemeinsam versucht wird, die »Verstimmungen« die Körper, Geist und Seele in ihrer Harmonie stören, ausfindig zu machen. Oft sind es bestimmte Lebensmuster durch die man sich selbst verstimmt, oder in denen der Umwelt gestattet wird »an den eigenen, den persönlichen Stimmwirbeln« zu drehen, ohne daß das bewußt wahr genommen wird.

Heil werden ist also auch ein persönlicher Prozeß, der eine ständige Positionsbestimmung zur Umwelt bedeutet und der uns darauf hinweist, daß wir uns nachstimmen, umstimmen also immer wieder neu einstimmen müssen, um mit uns selbst und unserer Umwelt in Harmonie zu gelangen. (So, wie ja jedes Instrument auf Raum, Luft, Feuchtigkeit, Temperatur usw. reagiert und nachgestimmt werden muß, je nach Empfindlichkeit mehr, oder weniger.)

Besteht nicht der Wunsch nach Heilung (Veränderung), besteht auch kaum Aussicht sie zu erfahren.

Die Arbeit mit dem Klang lädt den Menschen dazu ein, auf sich selbst zu hören. Die Person kommt wieder in Kontakt zu ihrer eigenen inneren Qualität, der eigenen Stimmung, dem eigenen Klang, wodurch sich Harmonie, innerer Frieden, Selbstbestimmung und somit ein neues Selbstbewußtsein einstellen können.


Muster aus gerad- und ungeradzahligen Obertönen

Muster aus geradzahligen Obertönen

Muster aus ungeradzahligen Obertönen

Klang ist das größte Heilmittel
in der Medizin der Cherokee.
Durch die Töne der Medizingesänge
werden die körperlichen Organe
an ihre optimale Tonhöhe erinnert.
Durch das Verständnis von Klang
versteht man das Mysterium des Ungeordneten,
das Form annimmt.
Durch Deine Gedanken- und Sprachmuster
bestimmst Du Dein Morgen.

Dhyani Yawahoo